Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist ein zunehmendes Problem, das auch entsprechend Kinder und Jugendliche in Tirol betrifft. Adipositas ist eine multifaktorielle Erkrankung, die zu Begleiterkrankungen führt, die den gesamten Körper betreffen, und die mit zunehmendem Alter viele Probleme machen. Eine Vorsorge wäre sehr sinnvoll und nachhaltig. Aktuell werden Kinder und Jugendliche mit Adipositas, von denen 2/3 Mädchen und ebenso viele aus sozial schwächeren Familien sind, im medizinischen System „mitbetreut“ – es gibt aber kein umfassendes Programm, das sie bei der Lifestyle-Änderung mittel- bis langfristig begleitet.

Mit dem Projekt möchten wir auf diesem Hintergrund ein neues ambulantes Konzept etablieren, bei dem im Rahmen von z.B. 3 Ambulanzvormittagen pro Woche eine Vorstellung von Patientinnen mit Adipositas erfolgt. Diese erste Abklärung dient dazu, den Ist-Stand (inklusive bereits bestehender Begleiterkrankungen) festzustellen. Im Rahmen des Gespräches werden bereits erste therapeutische Maßnahmen gesetzt (z.B. die Reduktion der zuckerhaltigen Getränke im Alltag). Anschließend kann eine Überweisung an eine ernährungsmedizinische Beratungsstelle und die Anbindung an ein bereits existierendes Programm (wie beispielsweise vom Avomed) oder eine Überweisung an eine Psycholog*in erfolgen, und bei Besonderheiten oder Komplikationen können die Patient*innen an Spezialambulanzen in der Klinik weiter verwiesen werden.

Um die gesetzten Maßnahmen zu koordinieren und den Erfolg zu verfolgen, wird für diese neu etablierte ambulante Betreuung wird eine Facharztstelle (50% Vollzeitäquivalent) benötigt. Das Projekt könnte eine Anschubfinanzierung bedeuten, oder Kosten decken, die aus der Anbindung an bereits bestehende Strukturen entstehen (z.B. Angebote vom Arbeitskreis für Vorsorgemedizin (Avomed), von verschiedenen Sportvereinen oder von ernährungsmedizinischen Beratungen).