Hallo, ich bin Lisa und erblickte im April 96 in Meran die Welt.
Als meine Mama 1995 an einem Spätsommertag zur Untersuchung im Lilith Meran ist, erfährt sie von einer engagierten Gynäkologin das erste Mal von mir. Was für eine Überraschung! In den vielen Wochen des Gedeihens und Heranwachsens sind meine Mama und ich immer wieder im Lilith und werden von Gynäkologin und Hebamme begleitet. Ich bin zwar noch im Bauch, aber nehme schon auf meine Art wahr, was mich umgibt. Es ist schön, im Lilith stets dieselben Stimmen zu hören und meine Mama durchatmen zu spüren, wenn die Menschen ihr dort zuhören und sie mit ihren Fragen und Unsicherheiten ernst nehmen.
Ich komme gesund und munter zur Welt und bin bereit für alle Abenteuer, die das Leben für mich bereithält.

Für meine Mama ist unsere erste Kennenlernzeit gar nicht so einfach. Wir zwei sind viel alleine und ich weine ganz schön viel. Nachts schlafe ich weniger, als meine Eltern sich das vorgestellt hatten und auch beim Stillen brauchen wir beide noch viel Übung um gut zueinander zu finden.
Da fallen meiner Mama zum Glück wieder die nette Gynäkologin und Hebamme beim Lilith ein. Sie findet schnell die Telefonnummer und bekommt prompt einen Termin.
Meine Mama lernt zu verstehen, warum ich manchmal so untröstlich weine und wie sie damit umgehen kann. Und ich sehe, dass meine Mama lächelt, als sie hört, dass sie es gut mit mir macht.
Wir schauen jetzt wöchentlich zur Stillberatung und Wachstumskontrolle vorbei und sind jetzt beim Stillen ein richtig gutes Team. Meine Mama genießt es, sich bei der Babymassage und in der Krabbelgruppe mit anderen Mamas auszutauschen. Es stärkt sie im Muttersein und das tut auch mir gut.

Ich bin jetzt schon etwas älter und meine Mama und ich gehen zur Wassergewöhnung ins Schwimmbad. Zeit für uns zwei.
Meine Mama geht jetzt wieder zurück in die Arbeit und ich darf bei Oma bleiben. Leicht ist es nicht für sie, mich, Partnerschaft, Arbeit und Haushalt unter einen Hut zu bringen. Ich bekomme mit, dass meine Mama und mein Papa sich aus den Augen verlieren und sich streiten. Meine Mama liegt nachts oft wach und einmal hab ich gehört, wie sie meine Oma gefragt hat: „Wie soll ich das als Frau noch alles schaffen?“
Und dann fällt ihr erneut die Lilith ein – die haben ja auch Beraterinnen und Therapeutinnen, die ihr vielleicht stützend zur Seite stehen können. Die Nummer hatte sie zum Glück noch irgendwo aufgeschrieben.

Ich bin inzwischen 12 Jahre alt und ich beobachte, dass sich mein Körper zu verändern beginnt. Ich finde das alles ganz schön seltsam. Manchmal bin ich richtig gereizt und mit meiner Mama will ich im Moment auch nicht viel zu tun haben. Heute habe ich sie ins Lilith begleitet und einen Flyer zur Zyklusshow entdeckt. Wow, ein Workshop nur für Mädchen! Das klingt toll und ich bin neugierig. Ein Platz ist noch frei und so werde ich professionell und anregend mit einer Gruppe heranwachsender Frauen ins Frausein begleitet.

Meine Mama nimmt inzwischen meinen Vater mit ins Lilith. Eine Paartherapie hilft ihnen wieder zueinander zu finden und ich finde, dass sie mittlerweile eine bewundernswert schöne Beziehung führen.

Vor zwei Wochen habe ich die Oberschule abgeschlossen und heute steht meine erste gynäkologische Untersuchung im Lilith an. Die Gynäkologin nimmt sich Zeit, mir alles genau zu erklären und gibt mir wichtige Hinweise zur Frauengesundheit und Empfängnisverhütung.
Ich entdecke im Wartezimmer Hinweise und Flyer, die über das Thema “Frauen und Gewalt” sprechen. Die kommen gerade richtig. Immer wieder höre ich aus der Wohnung meiner Nachbarin lautes Schreien und verzweifeltes Weinen. Ich bin mir unsicher, was ich damit machen soll.
Auf dem Heimweg begegne ich meiner Nachbarin, als sie den Einkauf in ihre Wohnung bringt. Ich schaffe es, ihr unauffällig die Karte mit der Telefonnummer von Lilith in die Tasche zu legen.

Ich habe einen Studienplatz gefunden und jetzt steht der Umzug an. Als ich die letzten Kartons aus meiner Wohnung trage, treffe ich meine Nachbarin wieder. Sie dankt mir ausgiebig für den Hinweis, den ich ihr vor Monaten in die Tasche gesteckt hatte.

Nach abgeschlossenem Studium und einigen Jahren Berufstätigkeit komme ich mit einer großen Kugel nach Meran zurück. Viele der Angebote, die Lilith auf www.lilithmeran.com vorstellt, haben mich angesprochen und heute besuche ich mit meinem Partner den Geburtsvorbereitungskurs..
So kommt es, dass wenig später auch ich und mein kleiner Emil regelmäßig ins Lilith gehen. Mit einigen Müttern bin ich heute noch in Kontakt und mittlerweile sind unsere Kinder schon 10 Jahre alt. Inzwischen hat Emil auch eine jüngere Schwester, Anna, sie ist 7 Jahre alt.

Es gibt jetzt wieder etwas mehr Zeit, um etwas für mich zu tun. Unter anderem möchte ich mich meiner Rolle als Frau und meiner Sexualität zuzuwenden. Im Lilith finde ich zahlreiche Angebote zu zahlreichen Bereichen.

Und meine Mama? Sie nimmt inzwischen bei der Gesundengymnastik für Seniorinnen teil, nachdem sie Jahre zuvor auch durch die Wechseljahre begleitet wurde.

Und der Vater meiner Kinder? Als Liebespaar gibt es uns nicht mehr. Dank fachlicher Beratung zum Eltern-bleiben und kompetenter Rechtsberatung im Lilith konnte ich aber auch dies gut regeln. Und unsere Rolle als Eltern konnten wir nach der Trennung, dank einer Mediation, auch meist gut meistern.

Welch‘ Glück so einen Ort zu finden, der Frauen kompetent und wertschätzend vom Lebensanfang durch verschiedenste Lebensabschnitte bis ins reife Alter begleitet. Mittlerweile gibt es die Familienberatungsstelle schon seit 40 Jahren. Niederschwellig und kostenlos können die Dienste in Anspruch genommen werden. Lilith ist offen für alle, das merkt man.

Und noch mindestens weitere erfolgreiche 40 Jahre wünsche ich der Familienberatungsstelle. Ich weiß, dass sie auf Spenden angewiesen ist, denn die Unterstützung durch die öffentliche Hand reicht nicht immer. Und was mir auch bei der letzten Visite zugeflüstert wurde, ist, dass das Ultraschallgerät nicht mehr ganz einwandfrei funktioniert, und genau hierfür braucht es die Unterstützung der Tiroler Versicherung! Danke.

Lilith in Kurzform

Die Familienberatungsstelle begleitet Menschen durch verschiedene Lebenslagen. Die Angebote richten sich an Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, an Paare und Familien.
Die Angebote gliedern sich in folgende Bereiche:
 Frauengesundheit & Verhütung
 Angebote rund um die Geburt
 Rechtsberatung rund um die Familie
 Psychologische Beratung und Therapie
 Kurse, Workshops und Vorträge

Gründung: 1982 auf Initiative einer Frauengruppe, seit 2007 Führung durch die Sozialgenossenschaft Futura Onlus
Mitarbeiter*innen (Stand: 30.12.2020): 12 unbefristet Angestellte und an die 19freie Mitarbeiter*innen
Klient*innen und Patient*innen: (Stand 31.12.2020): 1.884 (81% Frauen und 19% Männer)
384 Einzelpersonen, 73 Paare, 47 Familien.

Alle weiteren Informationen können Sie der Homepage https://www.lilithmeran.com entnehmen.